von Marco Bach, Autor von diversen Gesundheits- und Ernährungspublikationen wie Wunderelixier Apfelessig, Das Kokosöl Geheimnis, Magischer Ingwer, Goldenes Kurkuma & Das Phänomen Zitrone
Heilpflanzen, Kräuter, Blüten und Wurzeln bilden die Geburtsstätte der Medizin. Vor hunderten von Jahren gab es noch keine Pillen, Tabletten oder Spritzen. Die Menschen mussten sich anderweitig gegen Krankheiten, Verletzungen, Gebrechen und Leiden helfen. Da die Natur eine Vielzahl von Nahrungsmitteln und Möglichkeiten zur Verfügung stellte, gab es diese zu entdecken.
So behandelten Menschen schon vor 1000 von Jahren Krankheiten mit Naturheilpflanzen, Kräuter und Wurzeln. Die Natur stellte also sozusagen den Medizinschrank zur Verfügung, bis die moderne Arznei Einzug hielt. Medikamente sind eine der ganz grossen Erfindungen der Neuzeit und das ist gut so. Aber viele Medikamente unterliegen auch starken Nebenwirkungen, daher ist die Naturheilmedizin bzw. die sogenannte Pflanzenheilkunde (oder Phytotherapie, auch Kräutermedizin genannt) wieder stark im Aufwind und wird von mehr und mehr Menschen geschätzt und genutzt.
Ich bin überzeugt, dass Sie bereits heute täglich Pflanzliche Wirkstoffe für Ihre Gesundheit einsetzen. Das Spektrum ist jedoch enorm und Sie sollten hier noch viel mehr kennenlernen für sich und Ihre Gesundheit.
Einen Kamille-Pfefferminz-Ingwer-Tee gegen Übelkeit und Verdauungsprobleme, eine Salbeitinktur zur Linderung von Schwitzen, oder Ringelblumensalbe zur Narbenpflege oder Wundheilung – in der Natur ist gegen jedes Leiden, im wahrsten Sinne des Wortes, ein Kraut gewachsen. Unsere Vorfahren wussten dies schon längst und setzten die Heilkräuterkunde gewinnbringend für ihre Gesundheit ein.
Hippokrates, der oft als Vater der Medizin bezeichnet wird, widmete sich in seinen medizinischen Schriften dem Studium der Pflanzen und ihrer medizinischen Wirksamkeit und Wirkkraft. Genauso beim römischen Arzt Galenus, dem Begründer der Viersäfte-Lehre, finden sich an vielen Stellen seiner Schriften Anwendungshinweise für Heilkräuter.
Dioskurides beschreibt in seinem Werkt «De materia medica» über 600 Arzneipflanzen. Das im ersten Jahrhundert nach Christus verfasste Werk des griechischen Gelehrten war Basis und wichtigste Quelle für die mittelalterlichen Heilkundigen. Im Laufe der Zeit befassten sich immer mehr Gelehrte mit dem überlieferten Fakten und reicherten das bestehende Wissen um Wirkung und Rezepturen von Heilpflanzen, Kräuter, Blüten und Wurzeln an.
Paracelsus, Sebastian Kneipp, Hildegard von Bingen und viele weitere überlieferten Ihr Wissen in Buchform und so konnte das Wissen rund um Heilpflanzen und Kräuter auch dem Volke bekannt und zu Nutzen gemacht werden. Dieses Wissen wurde danach über Generationen weitergegeben.
Phytotherapie (Pflanzenheilkunde) ist eine seriöse Wissenschaft und in Labors wird an Pflanzenwirkstoffen geforscht. Weltweit existieren unzählige Studien über die Wirkkraft der Pflanzen. Täglich kommen neue Erkenntnisse hinzu. Bis heute sind über 10'000 Heilpflanzen naturwissenschaftlich erforscht und kategorisiert worden.
Pflanzliche Arzneimittel (Phytotherapeutika) sind äußerst reichhaltiger Natur. Die Arzneipflanze liefert den Inhalt, bspw. die Wurzel, die Blätter oder die Blüten der Pflanze. Dieser wird dann mittels verschiedener Verfahren (Extraktion, Destillation, Konzentrierung oder Fermentierung) verarbeitet.
Die neumodische Wissenschaft konnte bemerken, dass im Zuge der Phytotherapie isolierte Substanzen der Pflanze, denen man eine gezielte Wirkung zuschreibt, nicht isoliert arbeiten. Es ist das Zusammenspiel der verschiedenen Wirkstoffe der Heilpflanzen, dass seine geballte Wirkkraft hervorbringt.
Beispiel Mariendistel
Die Mariendistel (Silybum marianum) ist eine ein- bis zweijährige, bis 150 cm hohe Pflanze, deren Verbreitungsgebiet der östliche Mittelmeerraum ist. Sie besitzt den Gallenfluss fördernde und hepatoprotektive (Leberschützend) Eigenschaften. Sie wird bei schweren Leberschäden wie Hepatitis, Chemotherapie-induzierter Hepatotoxizität, Amatoxin-Vergiftungen sowie bei nichtalkoholischer Fettlebererkrankung eingesetzt, was durch klinische Studien und Erfahrungsberichte untermalt wird. Die Mariendistel zeichnet sich durch praktisch keine Nebenwirkungen aus.
Ein weiteres Beispiel ist die Arzneiheilpflanze Johanniskraut
Johanniskraut (Hypericum perforatum) ist eine sehr gut erforschte Pflanze mit enorm hoher Wirksamkeit als Antidepressiva. Zahlreiche durchgeführte Studien zeigten, dass das Johanniskraut-Extrakt bei mittelschweren Depressionen eine bedeutsame antidepressive Wirkung hat.
Johanniskraut war Placebobehandlungen überlegen und mit anderen Antidepressiva vergleichbar. Ebenso konnte die Wirksamkeit gegen Angststörungen und prämenstruelle Beschwerden aufgezeigt werden.
Für was können Heilpflanzen, Kräuter, Wurzeln und Blüten sonst noch alles gut sein? Das Anwendungsspektrum ist gewaltig. Sehen Sie selbst:
Heilpflanzen gegen Arthrose, Diabetes, Erkältungen, Leber- und Nierenerkrankungen, Migräne, Rheuma, Völlegefühl uvm.
Zahlreiche Firmen bieten heute Phytotherapeutika (pflanzliche Arzneimittel) an. Das ist gut so und hilft, von den chemisch produzierten Medikamenten wegzukommen. Es ist jedoch auch ein sehr grosses Bedürfnis vorhanden, Naturpflanzen, welche im Garten wachsen, selber zu verwenden. Dies ist zu begrüssen, bedingt jedoch, dass Sie die richtigen Grundlagen und das nötige Wissen zur Verfügung haben.
Wichtig: Selbsthergestellte Naturheiltinkturen und Tees sind nur für den Selbstgebrauch bestimmt und dürfen nicht verkauft werden. Achten Sie auch darauf, dass die Zutaten die Sie verwenden frei von Pestiziden und aus gesunden Böden stammen. Zu guter Letzt, halten Sie sich genau an die in den Ratgebern beschriebenen Pflanzen und verwenden Sie keine Pflanzen, Kräuter oder Wurzeln die Sie nicht kennen. Dies kann für Ihre Gesundheit sonst den gegenteiligen Effekt haben.
Weitere Informationen zur Heilung der wichtigsten Krankheiten und zu über 140 Naturheilpflanzen, Kräuter, Blüten und Wurzeln finden Sie im Ratgeber “Naturheilpflanzen Geheimnisse”.